Zum dritten Mal in dieser Saison geht ein Spiel mit dem knappsten aller Ergebnisse verloren. Beim Spitzenreiter, der sehr ausgeglichen besetzt ist und so vor allem in der zweiten Hälfte der Aufstellung teils große DWZ-Vorteile aufwies, ging 

Am achten Brett betrachtete Marcus Limbeck eine Stellung mit vielen Bauernketten; ein unglücklicher Umstand verhinderte allerdings, dass es langwierige Partie wurde: Ein schwarzer Läufer fand sich außerhalb der schützenden Mauern wieder. Einer feindlichen Patrouille entging er nur, indem er sich gegen einen Stein der Mauer eintauschte. Die Minusfigur war aber nicht wettzumachen - 0:1 aus Leimener Sicht.

Am sechsten Brett kommandierte Norbert Cimander die schwarzgewandete Legion. Beide Seiten kamen solide aus der Eröffnung, der Feindkontakt hielt sich in engen Grenzen, sodass das Brett lange gut bevölkert blieb. Wie aus dem Nichts aber dann die Entscheidung zugunsten des Großsachseners: Unserem Kämpe entging eine Fesselung, die sofort entscheidendes Material kostete - bitter. 

An Brett 2 hütete Jonathan Geiger die schwarzen Steine. Nach der Eröffnungsphase hoffte Weiß, seine Bauernmajorität am Königsflügel und den unopponierten fianchettierten weißfeldrigen Läufer zu einem Vormarsch im Zentrum nutzen zu können. Dafür konnte Schwarz den entstandenen Raum für den Anflug eines Springers ins gegnerische Lager nutzen, der freilich nur den Abtausch mit einem feindlichen Ross bewirkte. Aber da inzwischen die d-Linie in schwarzer Hand war und das weiße Angriffspotential reduziert war, ging die Initiative immer mehr auf den Nachziehenden über, bis der Weiße in unangenehmer Lage eine entscheidende Taktik zuließ, bevor er die Waffen streckte.

Das Spitzenbrett der Nudelkuche, Peter Hildenbrand, führt in einem schwerblütigen Kampf die weißen Steine. Nach einem hübschen Scheinopfer eines Bauern und einer folgenden Abwicklung übernahm er - auf Kosten des Läuferpaars - durch die Kontrolle der halboffenen b-Linie samt Brückenkopf auf b6 die Führung der Partie; nach einigen Manövern am Königsflügel war es dann tatsächlich der Durchbruch auf der b-Linie, der zunächst einen Bauern, bald mehrere und schließlich den vollen Punkt einbrachte. Schön!

Am fünften Brett suchte Franz Müller mit den weißen Figuren die Offensive am Damenflügel, wo seine Infanteriephalanx sich mit der seines Widersachers verkantete; gar nicht faul entgegnete dieser mit einem eigenen Hebel auf der anderen Seite des Brettes. Es stellte sich heraus, dass die dadurch entstandene Aktivität dem Weißen zunächst einen Bauern entwand; dies wollte unser Mann mit Aktivität wettmachen und steckte noch mehr Material ins Geschäft. Allein, diese Beherztheit wurde nicht entlohnt: Der Punkt blieb beim Gegner. 2:3.

Patrick Maes an Brett 4 (und damit Schwarz) baute sich aktiv auf. In der entstehenden komplexen Bauernstruktur im Zentrum entschied er sich nach einem weißen Durchbruch, lieber die Qualität für ein Bäuerlein zu geben als einen unangefochtenen Schimmel im Zentrum auszuhalten gezwungen zu sein. Das Spiel blieb selbst mit schwindendem Material sehr kompliziert, gerade der schwarzfeldrige Läufer unseres Mannes verrichtete Schwerstarbeit; als der Anziehende sich schließlich dazu entschied, die Qualität zurückzugeben, einigte man sich schließlich auf die Punkteteilung.

Am dritten Brett kam David Gauthier aus der Eröffnung in ein Beinaheendspiel, in dem er die gesündere Bauernstruktur, die d-Linie und Raumvorteil sein Eigen nennen konnte. Um diese Vorteile zu transformieren setzte unser Mann auf einen Bauerndurchbruch und einer Abwicklung in ein Endspiel mit einem (Mehr-)Freibauern mit einem Turm gegen das schwarze Springerpärchen. Das Spiel stand für den Nachziehenden auf des Messers Schneide, doch schließlich reichte das ungelenke Zweigespann aus, einen halben Punkt zu retten.

An Brett 7 schließlich kämpfte Fiodor Vakuliuk darum, den Anzugsvorteil zu verwerten. Strukturell konnte er zufrieden sein. Ein rückständiger Bauer auf der halboffenen e-Linie bot dem Weißen Gelegenheit zu aktivem Spiel; eine Schwierigkeit bestand allerdings darin, seinen schwarzfeldrigen Läufer zu aktivieren, wonach in der Mitte des Spielfelds es zu viel Reiberei zwischen den Fußsoldaten beider kam. In der aufziehenden Krise steckte unser Kämpe eine Figur gegen zwei Bauern ins Geschäft und nach dem Übergang in die letzte Partiephase verflüchtigte sich jede Hoffnung auf einen Sieg. Sein Gegner spielte eingedenk des Mannschaftsstandes gar nicht mehr auf Gewinn, sondern bot das Remis an, mit dem der Gesamtsieg an die Großsachsener ging. 

Schade, aber: Der Abstiegssorgen sind wir ledig; lediglich nach Mannschaftspunkten könnte uns der Vorletzte noch einholen, aber nicht nach Brettpunkten.