Eine neuerliche knappe Niederlage setzte es für die Leimener Farben gegen einen recht starken dritten Anzug aus Hockenheim.

Man lag bereits im Hintertreffen, bevor ein Stück Holz gerückt wurde: Das achte Brett ging kampflos an die Gäste.

Am zwoten Brett konnte Jonathan Geiger recht früh ausgleichen. Nachdem sein Widersacher noch in der Eröffnung im Versuch, dynamisch zu spielen, einen Bauern gab, danach so ungern seinen offensiv stehenden Springer abziehen wollte, dass er ihn lieber opferte, blieb schnell zu wenig Material übrig, um vernünftig Widerstand zu leisten.

An Brett 6 baute sich Norbert Cimander mit Weiß ohne Schwächen auf, wenngleich sein Konterpart ein gewisses Aktivitätsplus aufzuweisen hatte. Nachdem mehr und mehr Figürchen in die Kiste gesprungen waren, stand ein Turmendspiel auf dem Brett, in dem der Nachziehende diese genannte Aktivität in einen Bauerngewinn ummünzen konnte. Dies ist bekanntlich noch nicht tödlich im Turmendspiel, doch da wurde unserem Mann ein unscheinbarer Vorstoß eines Bauern zum Verhängnis, der sich zu tauschen beabsichtigte, doch quer vom gegnerischen Turm an seinen eigenen unrettbar gefesselt wurde. Der zweite Mehrbauer entschied die Partie.

An Brett 3 musste sich David Gauthier einer weißen Initiative erwehren, die sich zunächst auf einen verankerten Springer auf e5 gründete, die allerdings auch einen überraschend beweglichen Turm auf h5 aufwies. Unser Mann machte aus der Not eine Tugend, ging mit der Dame auf Bauernjagd. Das veranlasste den Weißen, schnell die Entscheidung zu suchen. Die Burg auf h5 wurde geschleift, eine Schneise auf der f-Linie für die verbleibenden Schwerfiguren gelegt. Heraus kam: Dauerschach!

Am fünften Brett lenkte Franz Müller die schwarzen Truppen. Ein gewisser Raumvorteil auf seiten des Anziehenden am Königsflüge schien nicht sehr ins Gewicht zu fallen; doch eine weniger glückliche Zentrumsabwicklung kostete unserem Kämpen einen Bauern gegen nur vage Chanchen wider den lang rochierten blonden Monarchen. Doch auch vage Chancen werden mitunter genutzt! Als ein schwarzer so rumstand, fragte sich der Weiße wohl, warum denn dieser Springer so rumstehe, und ob man den nicht einfach wegnehmen könne. So nahm er also den Springer, der so rumstand. Aber sowie er den Springer, der so rumstand, genommen hatte, musste er gewahr werden, dass er ein Grundreihenmattmotiv zugelassen hatte und streckte die Waffen.

Am siebten Brett führte Fjodor Vakuljuk die dunklen Steine. Wieder einmal durchzogen lange Bauernketten die Spiefläche; unser Mann versuchte die als einzige offene a-Linie zu besetzen. Sein Königsflügel jedoch blieb fürs erste in Lauerstellung, nur Bauern suchten den weißen Vormarsch zu hemmen; die auf dem Damenflügel postierten Figuren wurden von der anderen Hemisphäre vergeblich herbeigerufen. Der Durchbruch kostete dem Schwarzen einen Turm und schließlich den Punkt.

Am Spitzenbrett sah sich Peter Hildenbrand in der Position, mit Schwarz gegen einen soliden Aufbau Spiel generieren zu müssen. In einem relativ symmetrischen Aufbau übernahm er etwas die Führung; Würze bekam die Partie allerdings, als sein Gegner die schwarze Drohung, mit der Dame auf h2 einzusteigen, damit beantwortete, die Drohung zuzulassen. Folglich drehte sich der Wettstreit darum, ob die Dame in der Brettecke aktiv und gefährlich oder deplatziert und wirkungslos zu nennen sei. Die Wahrheit schien in der Mitte zu liegen, denn letztendlich stand ein remisverdächtiges Endspiel auf dem Tisch. Nur wäre Peter nicht Peter, wenn er nicht noch ein Ass im Ärmel hätte: Ein Springergabeltrick kurz vor der Zeitkontrolle verschaffte ihm eine Mehrfigur und einen vollen Punkt!

Schließlich kämpfte Patrick Maes an Brett 4 mit Weiß um den letzten Punkt. Aus der Eröffnung ergab sich - um den Preis einer Bauerninsel mehr als der Gegner - ein vielversprechendes Bauerzentrum. Allein, als die Aktivität nicht ausreichte, den Eingang ins Endspiel zu vermeiden, stellte sich der vereinzelte a-Bauer als Schwachpunkt heraus. Als dieser dem feindlichen Turm zum Fraß viel, ward der Weg für einen schwarzen Gegenpart frei. Die weißen Versuche, rechtzeitig Gegenspiel zu entwickeln, schlugen leider nicht durch und so blieb Schwarz der Sieger in dieser Partie und Hockenheim im Kampf.

Die zweite Mannschaft unterlag den Schachfreunden Heidelberg 6 mit 1:7.